Wie das funktioniert | Letzte Aktualisierung 05.08.2011 |
Lebensmittel direkt vom Bauernhof
Ein weiterer Dorfladen – in Landschlacht – wird im vierten Quartal 2011 nicht mehr sein. Viele Kunden unserer Gemeinde werden sich dann bewusst, was wir verloren haben, so wie es viele andere Gemeinden bereits erlebt haben. Das Bedürfnis für eine regionale, naturnahe, nachhaltige und qualitativ hochwertige Selbst-Versorgung von Lebensmitteln scheint vorhanden zu sein und ist im Trend steigend, wie andere erfolgreich eingeführte Projekte in der französischen Schweiz belegen.
Lösungs-Ansatz Regionale-Vertragslandwirtschaft
In der Westschweiz gibt es seit 30 Jahren bestehende Projekte der regionalen Vertragslandwirtschaft (RVL). Es gibt bereits 80 Projekte mit über 5000 Abonnenten. Allein in Genf gibt es zehn
Projekte mit je 400 bis 500 Abonnenten. In den letzten drei Jahren entstanden auch in der deutschen Schweiz neue RVL-Projekte: In Winterthur das Holzlabor und das
StadtLandNetz , in Zürich ortoloco und Dunkelhölzli und in Bern soliterre.
Wir wollen nun auch am Bodensee ein regionales Vertragsnetzwerk "StadtLandNetz Bodensee" machen, eine direkte Verknüpfung von Konsumenten mit Produzenten. Diese Verteiler-Netze sind sehr beliebt und freuen sich einer steigenden Anzahl Mitglieder.
StadtLandNetz in Winterthur
Ein gutes Vorbild ist das StadtLandNetz in Winterthur. Es existiert seit dem 15. April 2010 als Genossenschaft. In Geschäftsreglement und Statuten ist folgendes festgehalten: Wer bei uns
wöchentlich feinstes "Demeter-Gemüse" beziehen möchte, muss nicht zwingend Genossenschafter sein. Vom reduzierten Preis profitieren jedoch nur Genossenschafter mit entsprechendem Anteilschein.
Bei Genossenschaftern gilt: Unsere Preise für die Gemüselieferung sowie für den Anteilschein der Genossenschaft basieren auf dem Einkommen der Familie oder des Haushaltes. Je geringer das
Einkommen, umso günstiger wird das Abonnement bei StadtLandNetz. Aber es kommt noch besser: Für jedes Kind im Haushalt werden die Preise noch einmal günstiger. Also nichts wie los und Deine
"StadtLandNetz Kategorie" bestimmen. Mit dieser kannst Du nämlich festlegen, welchen Preis Du für Dein StadtLandNetz-Abo bezahlst.
Bei einfachen Abonnenten gilt: Es wird fix die Kategorie 9 zugewiesen und es können keine weiteren Vergünstigungen gewährt werden. Um auch den Produzenten eine gewisse Sicherheit zu bieten,
werden Jahresverträge abgeschlossen und die Gemüselieferung wird vierteljährlich im Voraus bezahlt.
Das Gemüse wird nicht nach Hause geliefert sondern wird beim Zentraldepot respektive Unterdepots im Ort selber abgeholt. Unser Lebensmittel-Netzwerk ist eine konkrete Möglichkeit für alle, sich
besser zu vernetzen.
Argumente, die für dieses Projekt sprechen
Eine konkrete Möglichkeit für alle, sich besser zu vernetzen, sind Produzenten/Konsumenten-Gemeinschaften. (Knospe / Demeter / IP in Umstellung).
- Saisonale, regionale und gentechfreie Produkte zu fairen und vernünftigen Preisen
- Produktqualität vor Produktmenge
- Vernetzung von Produzenten und Konsumenten
- Soziale und ökologische Nachhaltigkeit
- Verwertung der gesamten Produktion (keine Überschüsse)
- Konkrete ökonomische Alternative zur Agrarpolitik des Bundes
- Kleinbäuerliche Betriebe: Weiterentwicklung sowie Zukunftsperspektiven
- Bessere Qualität – zu einem tieferen Preis als bei den Grossverteilern: Das wird möglich durch Ausschalten von Handelsmargen – wir beziehen direkt vom Gemüse-Produzent .
- Die Konsumenten übernehmen den Transport zu den Unter-Depots
- gelegentliche Mithilfe/Teilnahme z.B. bei Engpässen, Ernte, Events...
- Erhaltung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft - statt zunehmender Konzentration auf Agrar-Grossbetriebe
- Gemeinschaft: Risiko teilen – Sicherheit für Produzenten durch Jahresverträge
- Kleine überschaubare Netzwerke – wo man einander kennt – werden in Zukunft sozial und politisch immer wichtiger werden
- Ernährungs-Souveränität: Es ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit
- Die Qualität der Lebensmittel die wir selber produzieren nimmt zu
- Möglichst wenig Hybrid-Sorten, alte bewährte Sorten können wieder angebaut werden – mehr Vitalstoffe, Aroma, Spurenelemente usw.
- Frischer, durch kurze Transportwege
Die Qualität der Lebensmittel des normalen Marktes nimmt ab
EU-Bio: Aufweichung der Bio-Qualität; Welthandel: Zerstört die kleinräumigen Strukturen, liefert immer schlechtere Qualität, geht immer mehr Richtung Industrie-Produktion; Konzerne: Monopolisieren den Markt, bei Saatgut haben sie bereits ein Quasi-Monopol; Codex Alimentarius: Um nationale Standards zu unterlaufen, sollen industrie-freundliche Standards mittels internationalen Organisationen weltweit eingeführt werden. Dadurch könnten Agro-Multis die Nahrungsmittel-Produktion künftig beherrschen. Pharma-/Chemie-Lobby: Versuchen mit allen Mitteln Gen-Food durchzudrücken.
Primär geht es bei der "Regionalen Vertragslandwirtschaft" darum, die grundlegende Funktion der Landwirtschaft - die Menschen zu ernähren - sowohl an den Bedürfnissen der Gesellschaft
auszurichten als auch den Produzenten faire Einkommen zu garantieren.
Was wir noch benötigen:
Depot: Gesucht ein Raum als Depot / Lager zur Verfügung
Interesse an weiteren Infos? Schreiben Sie uns ein
E-mail an info_at_cgc.ch
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Claudio Graf Bachstrasse 26 8597 Landschlacht |
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+41 (0)71 680 09 30 +41 (0)79 358 53 88 http://www.cgc.ch |
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PS: Wir suchen Produzenten, mit Knospe oder Demeter-Label und freien Kapazitäten oder IP-Bauern, die auf Bio umstellen möchten. Dafür gibt es Umstellungsbeiträge.